Wollschweber – Pelztiere über den Blüten
Wenn im April die Traubenhyazinthen blühen, sind sie da: die putzigen Wollschweber. Dicht am Boden fliegen sie von Blüte zu Blüte und ängstigen mit ihrem hummelähnlichen Aussehen und dem leisen Brummgeräusch womöglich den einen oder anderen Betrachter. Was aber auf dem ersten Blick aussieht wie ein überdimensionaler Stachel ist nur ihr Rüssel zum Aufsaugen von Blütennektar. Als Zweiflügler gehören sie zu den Fliegen und sind völlig ungefährlich. Weltweit gibt es ca. 6000 Arten, davon 34 in Deutschland. Ihre Größe liegt etwa zwischen einem halben und einen Zentimeter, wobei der größte – der Große Wollschweber (Bombylius major) – wegen seines goldbraunen »Fells« auch der schönste ist. Andere haben eher eine hellbraune, gelbliche oder gar weiße Behaarung. Während sich die erwachsenen Insekten ausschließlich von Nektar ernähren, leben ihre Larven parasitisch in Nestern von solitären Bienen.
Wollschweber sind äußerst geschickte Flieger, die vom
Hochgeschwindigkeits- bis zum Stand- und Rückwärtsflug alle Manöver
beherrschen. Entsprechend schwierig ist es, sie zu fotografieren. Am
ehesten gelingt es, wenn sie fast unbeweglich vor einer Blüte stehen und Nektar
saugen. Dann sind sie auch nicht übermäßig scheu und mit etwas Vorsicht kann man
sich ihnen bis auf einen halben Meter oder weniger nähern. Eine längere
Brennweite von 150-200mm ist hier von Vorteil.
Der Ausschuß wird
trotzdem erheblich sein, denn viel Zeit bleibt nicht, bevor sie mit ihren
ruckartigen Flugbewegungen weiter zur nächsten Blüte »springen«.
Überhaupt nicht scharf zu bekommen sind auf diese Weise natürlich ihre
Flügel, die sich viel zu schnell bewegen. Auch ihren extrem schnellen Flugphasen ist so
kaum beizukommen.
Hier einige Versuche »aus der Hand« mit der Nikon
D7000 und ISO 100, bestückt mit einem AF Micro-Nikkor 4/200 IF
ED. Die Belichtungszeit im Modus S lag bei 1/320s.
Schnelle »Schußfahrten« oder die Flügelbewegung sind i. Allg. erst mit der Highspeed-Technik scharf zu bekommen.