Schmetterlingshafte – Geschöpfe der Sonne
Zu den seltensten einheimischen Insekten gehören die Schmetterlingshafte. Sie
gehören zur Familie der Netzflügler, wovon es weltweit ca. 400 Arten
gibt. Davon 15 in Europa, drei in Mitteleuropa und eine in
Deutschland, der Libellen-Schmetterlingshaft. Er ist mit der Ameisenjungfer
verwandt, aber wie der Name schon vermuten läßt, liegt er vom Aussehen
her irgendwie zwischen Libelle und
Schmetterling. Charakteristisch und auffällig sind seine keulenartig
verdickten Fühler. Von der Lebensweise ist er aber näher bei den Libellen,
denn genau wie diese ernährt er sich von anderen Insekten, die er in
der Luft fängt. Sein Flug ist aber weder taumelnd wie bei den Schmetterlingen
noch ruckartig wie bei den Libellen, vielmehr fliegt er im schnellen Schwirrflug
ziemlich stetig geradeaus. Man könnte sogar sagen, daß der
Schmetterlingshaft mit Solarantrieb fliegt, denn schiebt sich eine Wolke
vor die Sonne, landet er und wartet, bis die Sonne wieder hervorkommt. Das
ist dann die Gelegenheit für ein Foto. Meist ist er bei Annäherung sofort wieder
weg, manchmal hat man aber Glück und er läßt sich ausgiebig fotografieren.
Ganz selten passiert es sogar, daß er auf der Hand oder der Kamera landet.
Und ihn im Flug zu erwischen ist schon ein großes Glück. Wenn er
niedergeht muß man sich die Stelle genau merken und vorsichtig annähern, dann
die Lichtschranke in Position bringen und darauf hoffen, daß er beim Auffliegen
hindurchfliegt. Hat man ihn aber zwischen den Grashalmen erst einmal aus den
Augen verloren, wird man ihn wegen seiner guten Tarnung kaum
wiederfinden.
Wegen seiner Vorliebe für Sonne und Wärme ist der
Schmetterlingshaft in Deutschland nur an einigen »Hotspots« vertreten, und
das im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders im Südwesten im Kaiserstuhl-Gebiet
oder im Gebiet um Würzburg. Wärme allein genügt aber nicht, er braucht auch
magere und trockene Wiesen, die nicht zu dicht bewachsen sind. Weil alles
zusammen nur selten vorkommt, ist auch der Schmtterlingshaft ein seltenes
Fotoobjekt.